Bewusstsein für die Umwelt lässt sich am besten durch aktives Handeln wecken: Mit dem Projekt "Kleine Feger" sensibilisiert die NHW Kinder aus ihren Siedlungen für einen achtsamen Umgang mit dem Thema Müllvermeidung.
Leere Verpackungen, verbeulte Dosen, Reklamezettel, Kaugummis und Kippen, so fällt üblicherweise die Bilanz aus, wenn die Kleinen Feger auf der Suche nach zurückgelassenem Müll ihre Siedlung durchkämmen. Alle zwei bis vier Wochen streifen sich die Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren die grasgrünen T-Shirts oder Westen über und ziehen mit Müllsäcken und Greifzange los. Die Idee zu den Müllsammelaktionen hatte 2008 das Sozialmanagement der NHW. Leiterin Angela Reisert-Bersch beschreibt die Ziele des Projekts: "Wer schon als Kind lernt, Verantwortung für die Themen Umweltschutz und Müllvermeidung zu übernehmen, wird das in den meisten Fällen auch als Jugendlicher und Erwachsener fortführen. Zugleich möchten wir vermitteln, dass das gemeinschaftliche Engagement Spaß macht und Anerkennung bringt."
Mit sechs Stempeln geht’s ins Kino
Die Kleinen Feger gibt es derzeit in fünf größeren Siedlungen der Unternehmensgruppe in den Frankfurter Stadtteilen Höchst und Sossenheim, in Fulda Ziehers-Nord, Kassel-Oberzwehren sowie dem Wiesbadener Europaviertel. Gerne dürfen weitere hinzukommen. "Voraussetzung ist eine Gruppe von Kindern im Grundschulalter, die Lust haben, bei den Kleinen Fegern mitzumachen", erklärt Sozialmanagement-Mitarbeiterin Tanja Steinke. Zudem benötigt jede Gruppe mindestens eine erwachsene Aufsichtsperson, die vor Ort AnsprechpartnerIn ist und die Kinder auf ihrer Runde durchs Quartier begleitet. Steinke: "Wir freuen uns daher immer, wenn Mieterinnen und Mieter auf uns zukommen und sich ehrenamtlich einbringen möchten." Einen zusätzlichen Anreiz fürs regelmäßige Mitmachen der Kinder hat die NHW mit dem Kleine-Feger-Aktionspass geschaffen: Wer sechsmal dabei war, darf sich über eine Belohnung wie einen Kino- oder Buchgutschein oder einen gemeinsamen Ausflug freuen.
Taschengeldprojekte der NHW
Wie bei den Kleinen Fegern geht es auch bei den Taschengeldprojekten für Jugendliche ab 14 Jahren um Verantwortung und Identifikation mit ihrem Quartier. Unter der organisatorischen Leitung örtlicher Träger wie Ditib in Langen, dem Jugendtreff Erbenheim in Wiesbaden oder dem Quartiersmanagement in Sindlingen und Zeilsheim übernehmen sie für die NHW kleinere Reinigungsarbeiten in ihren Siedlungen. 5,50 Euro bekommen die Heranwachsenden pro Stunde. In der Regel sind sie zwei Stunden in der Woche im Einsatz – ein schönes Taschengeld für die Jugendlichen und ein Gewinn für die ganze Nachbarschaft.
Umweltschutz praktisch erlebbar machen
Die NHW freut sich aber nicht nur über die tatkräftige Hilfe der Kleinen Feger bei der Quartierspflege. Sie fördert das Umweltbewusstsein auch durch begleitende Aktionstage, bei denen sich die Kinder mit Themen wie den negativen Auswirkungen von Müll auf die Umwelt oder auch Möglichkeiten der Wiederverwertbarkeit von Materialien beschäftigen. Reisert-Bersch: "Das Thema Umweltschutz ist Teil des Lehrplans der Grundschulen. Wir kooperieren daher regelmäßig mit den Umwelt-AGs von Schulen oder auch sonstigen Bildungsträgern wie beispielsweise dem NABU." Bei den Kindern kommt diese spielerische Annäherung gut an, weiß Steinke: "Die Kids motiviert, dass sie selbst etwas zu einer sauberen Umwelt beitragen können, und zwar dort, wo sie wohnen und sich mit ihren Familien und Freunden aufhalten."