Der historische Kern von Butzbach gehört heute zu den touristischen Attraktionen der Wetterau. Das war nicht immer so: Viele Jahre litten die Fachwerkgebäude der Altstadt unter Verfall und Funktionsverlust. Doch durch eine intensive Sanierungstätigkeit sind sie wieder in ihrer ganzen Pracht zu bewundern.
Heute ist die Fachwerkzeile am Butzbacher Marktplatz mit seinem historischen Brunnen aus dem 15. Jahrhundert einer der schönsten Plätze in Hessen. Daher ist es nur schwer zu verstehen, dass die „Perle der Wetterau“, wie Butzbach gerne genannt wird, in den 1960-er Jahren mit erheblichen strukturellen Problemen zu kämpfen hatte. So entsprachen die Fachwerkbauten nicht mehr den Erwartungen an ein zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten und standen daher oftmals leer. Zudem litt die Altstadt unter starkem Durchgangsverkehr, fehlenden Parkplätzen und einem Mangel an sozialen und kulturellen Einrichtungen, was viele Menschen bewog von dort wegzuziehen. Die Stadt musste also rasch reagieren und beauftragte 1972 die NHW mit der Sanierung des rund 18 Hektar umfassenden Gebietes.
40 Jahre erfolgreiche Sanierung
Es folgten vier Jahrzehnte intensive Sanierungsarbeit. Dabei konnten die meist denkmalgeschützten historischen Gebäude behutsam modernisiert werden. Auch die charakteristischen Plätze, Straßen und Gassen innerhalb des historischen Stadtkerns wurden umgebaut und saniert und eine bis heute beliebte Fußgängerzone geschaffen. Zu den Highlights gehörte die Modernisierung der denkmalgeschützten Wendelinskapelle als ältester Fachwerkkirche Hessens sowie der in die Stadtmauer integrierten Schwibbogenhäuser. Bis zum Ende der Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2014 war die NHW mit einem eigenen Büro vor Ort. Es kümmerte sich u. a. um die Beantragung von Fördermitteln, die Koordination der Bau- und Ordnungsmaßnahmen und die Beratung der privaten Gebäudeeigentümer. Heute können die Butzbacher wieder mit Recht stolz auf die einmalige Architektur ihrer Altstadt sein.