Bereits seit mehr als 30 Jahren betreut die NHW als Sanierungsträger die Gothaer Altstadt. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die denkmalgerechte Wiederherstellung des Hauptmarktes, die sich an der gründerzeitlichen Gestaltung des Platzes orientierte. Rund zwei Jahre dauerten die umfangreichen Sanierungsarbeiten. Dabei wurden rund 9.000 Quadratmeter Pflasterfläche erneuert und teils per Hand in ansprechenden Mustern verlegt. Auch das alte Pflaster fand dabei teilweise wieder Verwendung. Des Weiteren wurden die Trink- und Abwasserleitungen erneuert, die Bürgersteige barrierefrei gestaltet und neue Bäume sowie Parkbänke angelegt. Rund zehn Millionen Euro flossen in die umfangreichen Sanierungsarbeiten. 80 Prozent der förderfähigen Kosten konnte die NHW durch Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm für städtebaulichen Denkmalschutz akquirieren.
Archäologische Fundstücke
Im Zuge der Sanierungsarbeiten traten auch einige historische Besonderheiten des Platzes zutage. So wurde im unteren Teil des Hauptmarktes die sagenumwobene Jakobskapelle gefunden und ausgegraben. Auch der Leinakanal, der unter dem Marktplatz verläuft, wurde freigelegt. Bereits seit dem 14. Jahrhundert transportiert er aus mehr als 30 Kilometern Entfernung Wasser vom Thüringischen Wald nach Gotha. Einst speiste der Kanal auch den jahrhundertealten Fischkeller, der nach der Sanierung wieder in seinem Originalzustand zu bewundern ist. Die berühmte Wasserkunst am Südende des Platzes sowie die neu gepflanzten Bäume werden jetzt ebenfalls mit Wasser aus dem Leinakanal versorgt. Zur Freude vieler Besucher verschwanden zudem die Parkplätze, denn der Hauptmarkt ist nach seiner Sanierung Teil der innerstädtischen Fußgängerzone geworden.