Als ehemalige Residenzstadt der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont besitzt das im Barockstil erbaute Bad Arolsen bis heute herrschaftliches Flair. Durch eine behutsame Sanierung konnte die NHW das historische Stadtbild nicht nur bewahren, sondern zeitgemäß weiterentwickeln.
Bereits 1985 wurde die Barockstadt in die Städtebauförderung aufgenommen. Zunächst ging es darum, bauliche Fehlentwicklungen zu korrigieren und die rund 23 Hektar große Altstadt neu zu beleben. Allein 40 barocke Gebäude setzte die NHW in 30 Jahren Sanierungstätigkeit denkmalgerecht instand und modernisierte sie umfassend. Auch der fließende und ruhende Verkehr wurde neu organisiert. Das geschah unter anderem durch die Schaffung einer zentralen Stellplatzanlage im historischen Zentrum. Eine der größten Herausforderungen war der Erhalt des rasterförmigen Stadtgrundrisses und der Schlossanlage, die nach den strengen geometrischen Regeln des Barock angelegt waren. In diesem Zuge wurden die Plätze nach historischem Vorbild umgestaltet sowie Straßen und Wege altstadtgerecht erneuert. Zudem erhielten die Stadt und private Bauherren hinsichtlich der Modernisierung der Stadthäuser professionelle Beratung.
Umnutzung der historischen Schlossbauten
Zentraler Anziehungspunkt für Besucher des barocken Kurstädtchens ist das Schloss Arolsen, das engebettet in einem englischen Landschaftsgarten liegt. Viele der dazugehörigen Bauten erfuhren nach der Sanierung eine Umnutzung. Ein schönes Beispiel ist die fürstliche Reitbahn: Seit seiner Sanierung dient der Fachwerkbau als Theater und Konzertsaal sowie als Aufführungsort der jährlichen Barock-Festspiele. Der ehemalige Vorhof des Schlosses ist inzwischen ein Vier-Sterne-Hotel und der Marstall ein Museum, in dem zahlreiche Werke des bekannten Bildhauers Christian Daniel Rauch zu sehen sind. Die Mission Stadt- und Schlosssanierung war ein Erfolg auf ganzer Linie. Heute ist Bad Arolsen ein attraktiver Wohn- und Kulturstandort und zugleich eine der bedeutendsten barocken Planstädte Hessens.