Geisenheim gehört zu den ältesten Städten des Rheingaus. Bereits die Römer bauten an den Hängen des Rheins Wein an, der dort besonders gut gedieh. Noch heute werden viele Besucher von dem vorzüglichen Rebensaft und historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Rheingauer Dom angezogen. In den 1960er-Jahren waren die überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Gebäude im alten Stadtkern jedoch dringend sanierungsbedürftig. Zudem entsprach ihre Ausstattung nicht mehr den Ansprüchen der Zeit. Auch die Lärmbelastung aufgrund des zunehmenden Auto- und Bahnverkehrs sorgte für Leerstand und damit dem drohenden Verlust der Zentrumsfunktion der Altstadt. Daher beauftragte die Stadt Geisenheim die NHW Anfang der 1970er Jahre mit der Koordination der Sanierungsmaßnahmen. Ziel war eine behutsame Stadterneuerung, bei welcher der rund neun Hektar große historische Stadtkern weitestgehend erhalten bleiben sollte.
Vielfältige Sanierungsmaßnahmen
Unter der Leitung der NHW wurden nahezu alle Straßen, Wege und Plätze erneuert und die Altstadt vom Durchgangsverkehr befreit. Unter der tatkräftigen Mitwirkung der Eigentümer konnten zudem zahlreiche historische Häuser modernisiert und wieder instandgesetzt werden. Einige wenige Gebäude wurden abgerissen, um Freiflächen und neue Einrichtungen für den Gemeinbedarf zu schaffen. Seitdem harmonieren im historischen Stadtkern Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Handel wieder miteinander. Eines der herausragendsten Projekte zur Aufwertung der Geisenheimer Altstadt ist die Instandsetzung und Restaurierung des Bachelin-Hauses, eines denkmalgeschützten Weinbauernhauses aus dem 17. Jahrhundert. Heute ist das historische Gebäude ein städtisches Bürgerbüro und Standesamt. Für die aufwendige Sanierungsarbeit, an der auch die NHW beteiligt war, erhielt die Stadt 2010 den Hessischen Denkmalschutzpreis.