Mit etwa 8.000 Bewohnern ist der Richtsberg heute der einwohnerreichste Stadtteil von Marburg. Nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wurde das ehemalige Waldgebiet im Südosten Marburgs ab 1963 bebaut. Hauptziel war die Minderung der Wohnungsnot, die sich durch rund 3.000 Wohnungssuchende in der Stadt und die Erweiterung der Universität ergab. Die Größe des Bauvorhabens betrug 126 Hektar. Geplant waren u. a. 2.200 Mietwohnungen, 200 Eigenheime, ein Altenzentrum, das von der Hessischen Heimstätte gebaut wurde, ein Gemeinschaftszentrum sowie eine Gesamtschule und ein Einkaufszentrum. Letzteres konnte jedoch erst Anfang der 1970er Jahre fertiggestellt werden. Die Bebauung erfolgte in mehreren Abschnitten, zunächst am unteren Richtsberg und danach immer weiter den Hang hinauf. Seit 1996 ist der Stadtteil in die Bezirke Oberer Richtsberg und Unterer Richtsberg geteilt. Die Wohnstadt wurde mit verschiedenen Wohnungstypen konzipiert – von Ein- und Zweifamilienhäusern über eine mehrgeschossige Wohnblockbebauung bis hin zu 12-stöckigen Hochhäusern. Auch Studentenheime gehörten dazu. Die einzelnen Siedlungsteile sind durch Fußwege verbunden. Wo diese die Haupterschließungsstraßen kreuzen, gibt es Unter- oder Überführungen. Eine Besonderheit der Großwohnsiedlung ist, dass die Mietwohnungen fast ausschließlich im sozialen und steuerbegünstigten Wohnungsbau errichtet wurden.
Baujahr | 1963 |
Modernisierung | k.A. |
Wohnungen NHW | 2.200 Mietwohnungen, 200 Eigenheime, ein Altenzentrum |
Bewohner | rd. 8.000 |
Bauweise | 8- und 12-geschossige Punktgebäude, 3- bis 6- geschossige Zeilenbauten sowie Ein- und Zweifamilienhäuser |
Besonderheit | Nahezu alle Mietwohnungen wurden im sozialen und steuerbegünstigten Wohnungsbau errichtet. |