Neuen Wohnraum für Frankfurt brachte in den 1960er Jahren der Bau der Nordweststadt. Die Großsiedlung mit 7.600 Wohnungen schloss die bauliche Lücke zwischen den Stadtteilen Niederursel, Heddernheim und Praunheim. Architekt Walter Schwagenscheidt gestaltete das Quartier nach dem von ihm entwickelten Modell der Raumstadt mit durchmischten Gebäudetypen, großzügigen Grünflächen und einem vom Autoverkehr getrennten Fußwegenetz.
Baujahr | 1961 - 1972 |
Modernisierung | 1998 - 2001 |
Wohnungen | 7.600 Wohneinheiten |
Bewohner | rd. 16.000 |
Bauweise | Mix aus Zeilenbauten, Wohnhochhäusern und Reihenhäusern – errichtet mit Verfahren des Fertigbaus. |
Besonderheit | Zwölf Photovoltaikanlagen erzeugen seit 2005 in der Nordweststadt rd. 187.300 Kilowattstunden Strom im Jahr, was einem durchschnittlichen Verbrauch von 50 Haushalten entspricht. |
Rund acht Kilometer nordwestlich des Frankfurter Stadtzentrums liegt die Nordweststadt – Zuhause von rund 16.000 Frankfurterinnen und Frankfurtern. Der in der Nachkriegszeit dringend benötigte Wohnraum wurde nach den Entwürfen Walter Schwagenscheidts in Form von Mehrfamilienhäusern in Zeilenbauweise, Wohnhochhäusern und Reihenhäusern geschaffen. Die Nassauische Heimstätte entwickelte dazu – für den damaligen Wohnungsbau zukunftsweisend – standardisierte Gebäudetypen, die in Großtafelbauweise vor Ort montiert wurden.
Trotz der hohen Wohnungsdichte verfügt die Nordweststadt dank weitläufiger Freiflächen und dem acht Hektar großen Martin-Luther-King-Park über viel Grün. Wie bereits in den May-Siedlungen der 1920er Jahre trennten die Planer den Auto- vom Fußgängerverkehr. Ein 30 Kilometer langes Wegenetz erschließt sämtliche Einrichtungen des Alltags von Kitas und Schulen über mehrere Kirchen bis hin zu den Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten. Mit dem Bau des Nordwestzentrums 1968 und dem zeitgleichen Anschluss an die U-Bahn wurde die Nordweststadt auch über das Viertel hinaus zum Anziehungspunkt.
Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre wurden zahlreiche Wohngebäude der Nordweststadt modernisiert. Seit 2005 ist die Nordweststadt Teil des „Frankfurter Programms – Aktive Nachbarschaft“ unter dessen Dach die Nassauische Heimstätte eng mit dem Quartiersmanagement und anderen Partnern vor Ort zusammenarbeitet. So ist beispielsweise für die vielen älteren Mieterinnen und Mieter das gemeinsam mit dem Frankfurter Verband betriebene Service- und Begegnungszentrum für Senioren eine rege genutzte Anlaufstelle. Für Familien mit Kindern werden regelmäßig Sommer- und Ferienspiele organisiert.